Warnsystem als Handy-App
„KATWARN“ meldet Unwetter, Brände und andere Katastrophen
Bei einem Großbrand in der Region kann die App KATWARN Nutzerinnen und Nutzer auf dem Smartphone warnen
© Fraunhofer FOKUS / O. Lang
Ob Großbrand, Stromausfall, Bombenfund oder Ausbruch einer Seuche: Trifft eine Katastrophe den eigenen Wohnort, ist das Verlangen nach schneller, vertrauenswürdiger Information groß. In vielen Regionen Deutschlands sorgt ein mobiles Warnsystem für einen ständig aktuellen Wissenstand: Die „KATWARN-App“ schickt ortsbasierte Warnungen und Verhaltenshinweise direkt aufs Smartphone – und hat sich innerhalb von sechs Jahren nahezu bundesweit ausgebreitet und bewährt.
Mediennutzung hat sich geändert
Die Nachricht auf dem Handy-Display am Nachmittag des 18. August 2016 ist unmissverständlich: „Landkreis Landau in der Pfalz meldet: Warnung, Großbrand, gültig ab sofort, Fenster und Türen schließen.“ Wer in Landau, Ilbesheim oder Herxheim die Warn-App „KATWARN“ auf seinem Handy hatte, wurde umgehend über den Brand in einer Holzhandlung und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen informiert. Mit gutem Grund, denn durch das Feuer wurde giftiger Asbest in der Umgebung freigesetzt. KATWARN funktioniert nicht nur in eine Richtung: Bei einem Großfeuer in Berlin-Reinickendorf hat das Fraunhofer Institut auch das Feedback der Nutzer dokumentiert. Die Resonanz der Bürger war sehr positiv. „Die Erzieher einer KiTa in der Nähe wussten durch KATWARN nicht nur, was passiert ist, sondern auch, wie sie sich verhalten sollen: Sie haben die Kinder sofort aus dem Garten ins Haus geholt und alle Fenster geschlossen“, erzählt Michael Schmitz. Er ist beim Verband öffentlicher Versicherer, dem Initiator der App, zuständig für das Projekt. Positive Rückmeldung gab es auch von einem Gehörlosen, den eine Warnung im Radio nicht erreicht hätte. „Zudem wurden in vielen Städten und Gemeinden Dachsirenen abgebaut oder werden seltener gewartet. Außerdem können viele Leute die Sirenensignale nicht mehr deuten“, erklärt Michael Schmitz. Die Mediennutzung habe sich stark verändert: Am Arbeitsplatz werde seltener Radio gehört, dafür hätten viele Menschen ihre Smartphones immer dabei. „Genau diese Personen können mit der KATWARN-App erreicht werden“, sagt Schmitz.
KATWARN ersetzt nicht die lokalen Anweisungen von Behörden, der Polizei oder Einsatzkräften
© Matthias Heyde / Fraunhofer FOKUS
Hier ist KATWARN im Einsatz
KATWARN warnt als App, via SMS und E-Mail. Es werden ausschließlich Postleitzahlen innerhalb der aktiven Warngebiete berücksichtigt, darunter
- Kreis Ahrweiler
- Bad Homburg
- Schwalm-Eder-Kreis
- Landkreis Darmstadt-Dieburg
- Berlin
- Landkreis Dahme-Spreewald
- Region Hannover
- Hamburg
- Emden
- Landkreis Aurich
- Landkreis Leer
- Landkreis Wittmund
- Oldenburg
- Kreis Herford
- Kreis Paderborn
- Kreis Lippe
- Nürnberg
- Kreis Altötting
- Worms
Zuletzt hinzugekommen sind unter anderem der Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg und der Landkreis Limburg-Weilburg Hessen. Auf der KATWARN-Webseite können Sie die vollständige Liste der aktiven Gebiete einsehen.
Audiopodcasts zum Thema
Kurztipps
Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.
Das sollten sie bei Inbetriebnahme einer Alarmanlage beachten.
Das sollten Sie tun, wenn Sie einen Einbruch bemerken.
So schützen Sie Ihr smartes Zuhause vor Hackern und Einbrechern.
Fenster und Türen sollten beim Verlassen des Hauses geschlossen...
So schützen Sie Ihr Zuhause mit einer mechanischen Sicherung.
Weitere Infos für Mieter / Eigentümer
Hessische Energieschuldenberatung unterstützt Verbraucher
Steigende Energiepreise sind zurzeit ein wesentlicher Treiber der Inflation. Besonders Menschen aus den unteren...[mehr erfahren]
Technische Einrichtungen helfen der Feuerwehr
Mittags um 14.17 Uhr in einer Essener Klinik: Die Brandmeldeanlage schlägt Alarm, die Feuerwehr rückt an. Sie sieht...[mehr erfahren]
Was macht eine gute Versicherung aus?
Wie gut eine Versicherung wirklich ist, merkt man häufig erst, wenn ein Schaden eingetreten ist: Umso wichtiger ist es...[mehr erfahren]
Die Arbeit der Zollkontrolleure
Schwarzarbeit hat viele Gesichter: Der Chef, der seine Arbeiter nicht bei der Sozialversicherung anmeldet, die...[mehr erfahren]
Beharrlichkeit und behördenübergreifende Zusammenarbeit
Früher gab es in Essen fast in jeder Woche sogenannte „Tumultlagen“: Sie entstanden, wenn die Polizei ein Mitglied...[mehr erfahren]