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Eigenschutz geht vor!

Eine unangenehme Vorstellung: Man kommt nach Hause und bemerkt, dass eingebrochen wurde. Wie verhält man sich in so einer Situation am besten? Und: Was macht man, wenn die Täter vielleicht sogar noch vor Ort sind? Carolin Hackemack, Geschäftsführerin der Initiative „Netzwerk Zuhause sicher“, erklärt, wie man bei Einbrüchen richtig handelt.

Das richtige Verhalten bei einem Einbruch 


Einbrecher kommen meist dann, wenn niemand zu Hause ist  

© Marco2811, fotolia

 

Eine unangenehme Vorstellung: Man kommt nach Hause und bemerkt, dass eingebrochen wurde. Wie verhält man sich in so einer Situation am besten? Und: Was macht man, wenn die Täter vielleicht sogar noch vor Ort sind? Carolin Hackemack, Geschäftsführerin der Initiative „Netzwerk Zuhause sicher“, erklärt, wie man bei Einbrüchen richtig handelt.

Szenario 1: Es wurde eingebrochen, die Täter sind aber nicht mehr vor Ort 

Die meisten Einbrüche werden dann verübt, wenn niemand zu Hause ist. Dazu testen die Diebe häufig zuerst, ob jemand daheim ist – etwa, indem sie vorab klingeln. Kommt man nach Hause und stellt fest, dass eingebrochen wurde, ist es ratsam, das Haus oder die Wohnung sofort wieder zu verlassen. „Dies ist wichtig, um keine Spuren zu zerstören, die der oder die Täter hinterlassen haben. Wird am Tatort etwas verändert, sind die Spuren für die Polizei dann eventuell unbrauchbar“, erklärt Carolin Hackemack. Außerdem sei das Verlassen der Wohnung eine Schutzmaßnahme, falls der Täter doch noch vor Ort sein sollte. „Im nächsten Schritt sollte man natürlich immer die Polizei rufen.“ 

Carolin Hackemack

Geschäftsführerin „Netzwerk Zuhause sicher“, © privat

Kurzcheck: Kommt man nach einem Einbruch nach Hause, sollte man: 

  • Ruhe bewahren 
  • das Haus verlassen 
  • die Polizei rufen 

 

 

Szenario 2: Die Täter sind noch vor Ort, wenn ich nach Hause komme 

 Überrascht man die Täter auf frischer Tat, ist es klug, wenn man sich zunächst bemerkbar macht – etwa durch Rufen – und danach die Wohnung verlässt. Einbrechern ist in der Regel nicht daran gelegen, bei ihrem Einbruch auf Bewohner zu stoßen – ganz im Gegenteil: Sie möchten möglichst schnell unbemerkt herein und wieder hinaus. Daher ist es wichtig, die Täter nicht in Bedrängnis zu bringen und ihnen nicht den Fluchtweg zu versperren. Wenn ein Einbrecher feststellt, dass er bemerkt wurde, wird er schnellstmöglich versuchen, zu entkommen. „Man sollte ihm dies so einfach wie möglich machen und sich ihm nicht in den Weg stellen oder versuchen, ihn zu verfolgen. Das kann zu gefährlichen Kurzschlussreaktionen seitens des Täters führen“, so Hackemack. Denn auch wenn Einbrecher nur in den seltensten Fällen Schusswaffen bei sich führen: Auch ein Schraubendreher lässt sich, wenn nötig, als Waffe einsetzen. Fühlt sich der Einbrecher in die Enge getrieben oder bedroht, könnten Menschen verletzt werden. Die Expertin warnt auch davor, zu versuchen, den Täter selbst zu überwältigen – auch dann nicht, wenn man Kampfsport- oder Selbstverteidigungstechniken beherrscht. „Viele Menschen überschätzen sich und ihre Fähigkeiten. Man ist hier außerdem nicht in einer normalen Wettkampfsituation – der Täter wird von seinen Bewegungsabläufen nicht so reagieren, wie das ein Gegner in einem Wettkampf tun würde. Er steht unter enormem Stress – hier sollte man auf keinen Fall ein Risiko eingehen.“ Wenn man den Täter sieht, ist es hilfreich, sich das äußere Erscheinungsbild einzuprägen, um ihn der Polizei später beschreiben zu können. Auch Angaben zum Fahrzeug oder der Richtung, in die er geflüchtet ist, können hilfreich sein. Kurzcheck: Trifft man einen Einbrecher zu Hause an, sollte man: 

  • sich bemerkbar machen 
  • das Haus verlassen 
  • dem Täter die Möglichkeit zur Flucht geben 
  • sich defensiv verhalten, nicht versuchen, den Täter aufzuhalten oder anzugreifen
  • sich Aussehen, Fahrzeug, Fluchtrichtung etc. einprägen, wenn das gefahrlos möglich ist 
  • die Polizei verständigen 

Netzwerk „Zuhause sicher“

Das Netzwerk  „Zuhause sicher“ ist eine Initiative von Polizeibehörden. Gemeinsam mit Kommunen, Handwerksorganisationen sowie Unternehmen aus Handwerk, Industrie und Versicherungswirtschaft setzen sich die Polizeibehörden für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden ein. Auf den Webseiten der Initiative finden Sie Infos rund um die Themen Einbruch- und Brandschutz. 

Szenario 3: Die Täter brechen ein, während ich schlafe 

 Für diesen eher seltenen Fall rät Carolin Hackemack, immer ein Handy griffbereit neben dem Bett zu haben. Damit kann man die Polizei rufen, wenn man eindeutige Geräusche in der Wohnung hört. „Auch hier gilt: Machen Sie sich bemerkbar, indem Sie Lärm oder Licht machen, damit die Einbrecher schnell merken, dass sie nicht alleine sind. Verhalten Sie sich defensiv und stellen Sie sich den Einbrechern keinesfalls in den Weg“, betont die Einbruchexpertin. Einer zufälligen Konfrontation mit dem Täter sollte man ausweichen. „Der Eigenschutz geht immer vor. Gehen Sie niemals ein Risiko ein – Sachwerte lassen sich ersetzen, die eigene Gesundheit jedoch nicht“, appelliert Hackemack. Kurzcheck: Wenn ein Einbrecher ins Haus kommt, während man schläft, sollte man: 

  • für den Notfall immer ein Handy am Bett haben und umgehend die Polizei informieren 
  • Lärm und Licht machen 
  • sich defensiv verhalten 
  • den Tätern nicht den Fluchtweg versperren 

 

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