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Sicheren Konsum gibt es nicht

Ob Pillen, Gras oder Alkohol: Dealern ist Deine Gesundheit völlig egal. Sie interessiert nur ihr Profit. Immer wenn Du etwas einwirfst, rauchst oder trinkst, spielst Du Russisch Roulette mit Deiner Gesundheit. Denn Du weißt eigentlich nie, was wirklich drin ist.

Mit Betrug musst Du rechnen

Ecstasypillen können das Rauschmittel PMA enthalten.

© VRD, fotolia

 

Ob Pillen, Gras oder Alkohol: Dealern ist Deine Gesundheit völlig egal. Sie interessiert nur ihr Profit. Immer wenn Du etwas einwirfst, rauchst oder trinkst, spielst Du Russisch Roulette mit Deiner Gesundheit. Denn Du weißt eigentlich nie, was wirklich drin ist.

Es geht so einfach: Der Dealer kauft einige Dosen Vitamintabletten, mischt sie mit Calcium und Wasser und formt kleine weiße Pillen daraus: Fertig ist das angebliche Speed, das er dann übers Internet anbietet und vertreibt. Leicht eingefärbt und mit einem typischen Szene-Zeichen darauf verkauft er dieselben Pillen parallel auch als Ecstasy - ein Geschäft, dass sich doppelt lohnt. Dieser echte Fall aus der Schweiz ist noch recht harmlos, denn abgesehen vom finanziellen Betrug gab es keine schädliche Wirkung der Pillen. Anders ist es, wenn zum Beispiel in einer angeblichen Ecstasy-Tablette das Rauschmittel PMA enthalten ist. PMA wirkt deutlich langsamer als Ecstasy. Der Konsument glaubt deshalb, dass die Droge nicht wie gewünscht wirkt. Wenn man dann weitere Pillen nachwirft, kommt es verzögert zu einer viel stärkeren Wirkung, die den Organismus völlig außer Funktion setzen kann.

Cannabis kann mit Glaspartikeln oder Haarspray gestreckt sein.

© David Strange, fotolia

Gestrecktes Gras

Dealer erzielen einen höheren Profit, wenn sie zu Marihuana und Haschisch andere Substanzen beimischen, die das Gesamtgewicht erhöhen. Schließlich orientieren sich die Einkaufspreise an der Grammzahl. Als Streckmittel werden etwa Kräutermischungen, Sand, Haarspray, Glaspartikel oder sogar Bleispäne verwendet. Die Folge können lebensgefährliche Vergiftungen sein. Es gibt aber auch das Gegenteil: Angereicherte Kombinationen von Marihuana und Haschisch erhöhen die Rauschwirkung stark. Wer das vorher nicht weiß, kann von der einsetzenden Wirkung böse überrascht und umgehauen werden. Außerdem gibt es Dealer, die vertrocknetes Marihuana äußerlich wieder auffrischen, indem sie feuchte Lappen darauf legen. Geschieht dies zu lange, kann das Marihuana verschimmeln. Dann bilden sich gesundheitsschädliche Sporen, die beim Rauchen in die Lunge des Konsumenten gelangen. Schwerste Gesundheitsschäden sind die Folge. Werden vom Dealer direkt fertige Joints verkauft, kann der Käufer außerdem beim Verhältnis von Cannabis und Tabak betrogen werden.

Vergiftete Getränke

Wie böse die Sucht nach dem ultimativen Kick ausgehen kann, zeigt Dir das Beispiel einer Gruppe junger Erwachsener in Wien. Bei einer "After Hour"-Party am Nachmittag ließen sich fünf Männer von einem anderen Gast absichtlich Liquid Ecstasy (auch als "K.O.-Tropfen bekannt) in die Getränke mischen. Nur wenig später mussten alle Mitglieder der Gruppe mit schweren Vergiftungserscheinungen in Krankenhäuser gebracht werden. Noch Stunden nach dem Zwischenfall schwebten sie in Lebensgefahr. Auch vor gepantschtem Schnaps in Urlaubsgebieten musst Du Dich in Acht nehmen. Vor allem der giftige Industriealkohol Methanol wird Touristen immer wieder billig auf dem Schwarzmarkt angeboten. Die ersten Symptome einer Methanolvergiftung ähneln einem gewöhnlichen Rausch: Müdigkeit, Übelkeit und Schwindel. Außenstehende können daher nicht beurteilen, ob jemand betrunken ist oder ob eine Methanolvergiftung einsetzt. Betroffene können erblinden oder sich auf Dauer die Nieren, die Leber und das zentrale Nervensystem schädigen. Auch ein Atemstillstand ist möglich. Unbehandelt endet die Vergiftung daher meist tödlich. Ein Beispiel ist ein Lübecker Realschüler, der auf diese Art und Weise 2009 nach einem Türkei-Urlaub verstarb.

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