Markierung von Wertgegenständen durch künstliche DNA
Bremer Projekt zeigt sich erfolgreich

Künstliche DNA schützt vor Diebstahl
© adimas, fotolia
In Bremen wurde im Jahr 2009 ein vielversprechendes Projekt ins Leben gerufen, mit dem die Diebstahlszahlen in der Hansestadt gesenkt werden sollen: Mithilfe von Markierungssets, die künstliche DNA (kDNA) enthalten, können Privatleute und Gewerbetreibende ihre Wertgegenstände markieren. Dadurch kann ihnen der Besitz im Falle eines Diebstahls eindeutig zugeordnet werden. Ziel ist es, potenzielle Diebe abzuschrecken und Diebesgut eindeutig identifizieren zu können.
Ein kleiner Punkt reicht aus
Das Präventionszentrum der Polizei Bremen berät Bürgerinnen und Bürger ausführlich zum Einsatz von künstlicher DNA zur Wertgegenstandssicherung. Die Markierungssets können bei verschieden Herstellern bestellt werden, z. B. bei der Firma „Selecta DNA“, „ACTC - Anti Crime Technology Corporation“ oder „ATG Sitec“.
Bei der künstlichen DNA handelt es sich um eine Flüssigkeit, die wie milchiger Nagellack aussieht. Damit wird der zu schützende Gegenstand markiert. Nachdem die Flüssigkeit ausgehärtet ist, lässt sich die kDNA nur noch unter UV-Licht erkennen und ist so gut wie nicht mehr zu entfernen. In der Flüssigkeit sind so genannte „Mikropunkte“ enthalten, in denen ein individueller Code hinterlegt ist. Dieser kann mit einem Mikroskop ausgelesen und seinem Besitzer zugeordnet werden. Die Markierung an sich wird unter einer UV-Lampe – wie sie alle Bremer Polizeibeamten im Streifendienst bei sich haben – sichtbar. Ein DNA-Set kostet um die 70 bis 80 Euro, mit der enthaltenen Flüssigkeit können etwa 50 Gegenstände markiert werden. Außerdem mit im Set: Aufkleber, die darauf hinweisen, dass das Eigentum mit künstlicher DNA markiert ist.
Hinweisschilder zur Abschreckung
Viele Bremerinnen und Bremer sind von dem Projekt überzeugt. Hier verwenden mittlerweile etwa 7.300 Haushalte kDNA zum Zweck des Einbruchschutzes. Zudem wirbt die Polizei Bremen für Anwohnerinitiativen. So können sich Personen, die die Markierungssets nutzen, in der Nachbarschaft zusammenschließen. Mithilfe von Straßenschildern, die von der Polizei zur Verfügung gestellt werden, lässt sich auf den Einsatz der kDNA in dem Wohngebiet hinweisen. Das soll potentielle Täter vom Einbruch abhalten. In der Hansestadt bestehen derzeit mehr als 200 Anwohnerinitiativen, die durch gemeinsames Handeln das Einbruchsrisiko verringern möchten.
MW (31.03.2017)
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